Stadt bereitet Sporthalle und ehemalige Schule vor
Rietberg. Aktuell sind 62 Menschen aus der Ukraine nach Rietberg gekommen, ein Großteil davon ist privat untergebracht. Derzeit verfügt die Stadt Rietberg über ausreichend Wohnraum. Dennoch erhöht sie ihre Kapazitäten, um sich vorzubereiten. Nachdem etwa 20 Wohnungen und Häuser von Bürgerinnen und Bürgern zur Miete angeboten worden sind, generiert die Verwaltung jetzt auch eine größere Einheit zur Unterbringung Geflüchteter.
„Wir möchten uns einen Puffer erarbeiten, denn es ist bereits angekündigt worden, dass alle Städte im Kreis Gütersloh weitere Personen aufnehmen sollen, um die schon jetzt überlaufenen größeren Städte wie Gütersloh oder Bielefeld zu entlasten“, sagt Bürgermeister Andreas Sunder. Darüber hinaus sind auch die Zuweisungen über die reguläre Verteilung über die Bezirksregierung angelaufen.
Die Stadtverwaltung wird in Mastholte in einem ersten Schritt zunächst die Einfachsporthalle am Schulzentrum für eine Belegung vorbereiten. Sie diente bereits in der Asylkrise 2015/2016 als Unterkunft. Teilweise sind Materialien noch vorhanden. In der Sporthalle wäre Platz für weitere 90 Menschen. Schon Ende kommender Woche soll die Halle bezugsfertig sein. Es ist vorgesehen, Container mit Dusch- und Sanitäranlagen für die Menschen zur Verfügung zu stellen. Diese befinden sich bereits im Besitz der Stadt Rietberg und sind einsatzbereit.
In einem zweiten Schritt plant die Stadt Rietberg weitere Plätze in den Räumen der ehemaligen Hauptschule Mastholte für Flüchtende vorzubereiten. Der Großteil der Schule steht leer, dennoch gibt es einiges zu tun: Die Räume müssen geteilt und möbliert und Duschen im Gebäude eingebaut werden. Im Erdgeschoss wäre Platz für insgesamt 61 Personen, im Obergeschoss könnten weitere 99 Menschen Unterschlupf finden. Der Betrieb der in direkter Nachbarschaft gelegenen Grundschule (inklusive Sportunterricht) wird dadurch nicht beeinträchtigt. Auch der geplante Einzug des Caritas-Kleiderladens in drei Räume der Hauptschule wird wie vorgesehen stattfinden. „Die direkte Nähe des Kleiderladens zu den Flüchtlingen ist aus meiner Sicht ideal“, betont Bürgermeister Sunder. Auch der Taekwondo-Verein, der seit einigen Jahren in ehemaligen Klassenräumen unterrichtet, kann seinen Betrieb zunächst fortsetzen.
Einige andere Nutzer − auch künftige − musste der Bürgermeister vertrösten, stieß aber auf vollstes Verständnis: „Ich habe persönlich mit allen Betroffenen gesprochen, sie konnten unsere Entscheidung sehr gut nachvollziehen. Dafür bin ich sehr dankbar.“ Ursprünglich war geplant, freie Räume ab Sommer für Vereine und andere Interessengruppen zur Verfügung zu stellen.
Alle privat angebotenen Mietobjekte werden sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Rietberg ab nächster Woche ansehen, um zu entscheiden, zu welchen Konditionen sie angemietet werden können. Darüber hinaus stehen etwa 60 freie Plätze in bereits vorhanden Unterkünften zur Verfügung. Die städtische Abteilung Jugend, Soziales und Wohnen hat sich zudem am Donnerstagvormittag zu einem runden Tisch mit allen Caritaskonferenzen und weiteren ehrenamtlichen Akteuren getroffen, um sich über weitere Hilfen für Flüchtlinge abzustimmen.
Wer Fragen oder Hilfsangebote loswerden möchte, kann jederzeit über folgende E-Mailadresse Kontakt aufnehmen: asyl@stadt-rietberg.de Darüber hinaus steht Wilfried Dörhoff, Leiter der Abteilung Jugend, Soziales und Wohnen, als Ansprechpartner unter Telefon 05244 / 986 302 zur Verfügung.