Heinrich Tanger hat in Mastholte viele Spuren hinterlassen. Nun ist er zum Jahresende im Alter von 88 Jahren verstorben.
Die CDU Rietberg trauert um sein langjähriges Mitglied Heinrich Tanger. Tiefe Trauer erfüllt auch den SV Rot-Weiß 1950 e. V. Mastholte dessen Ehrenvorsitzender Heinrich Tanger gewesen ist. Tanger war eines der Gründungsmitglieder. 21 Jahre (1972 – 1993) fungierte der sympathische Fußballer als Vorsitzender des Vereins. Bei seiner Amtsübernahme bestand der Verein lediglich aus einer Fußball-Abteilung. Unter der Regie von Tanger wurden nach und nach fünf weitere Abteilungen ins Leben gerufen.
Heinrich Tanger lag die Entwicklung Mastholtes schon früh am Herzen. Im Rahmen der kommunalen Neugliederung 1970, in der die Gemeinde Moese und Mastholte dem Stadtgebiet Rietberg zugeordnet wurde, vertrat er als Vorsitzender des Bürgerausschusses die Interessen von Moese und Mastholte. Seit dieser Zeit ist er in diversen politischen Gremien über Jahrzehnte aktiv tätig gewesen.Nach einigen Jahren als Sachkundiger Bürger in den Ausschüssen der Stadt, wählten ihn die Mastholter im Jahr 1979 in den Rat der Stadt Rietberg. 23 Jahre lang führte er engagiert und mit beeindruckendem Teamgeist die CDU Fraktion im Rat der Stadt Rietberg an und gestaltete mit viel Weitsicht und Zielstrebigkeit die politische Arbeit der CDU.
Tanger zeichnete sich sowohl in seiner besonnenen und ruhigen wie auch bestimmten Art darin aus, zielorientiert Lösungen zu finden. Sein ausgeprägter Sinn des fairen Miteinanders in der politischen Arbeit, verlieh ihm auch über die Parteigrenzen hinweg großen Respekt und Anerkennung.
Ein besonderes Anliegen Tangers war die verkehrliche Anbindung von Mastholte an die Bundesstraße 55. Seine Planungen gingen Ende der 90er Jahre soweit, dass diese als „Tanger Trasse“ politisch stark diskutiert wurde und medial große Aufmerksamkeit erfahren hat.
Schon früh wuchs in Heinrich Tanger die Idee eines Naherholungsgebietes um den Mastholter See. In vielen Gesprächen mit dem Seeeigentümer Willi Benteler wurde damals der Grundstein für den heutigen Rundweg gelegt und nachhaltig verfolgt.
Mit Augenmaß und gleichwohl auch mit der nötigen Portion Hartnäckigkeit hat Tanger bei Rot-Weiß Mastholte zahlreiche bauliche Maßnahmen durchführen lassen. Aber nicht nur das, er war jeweils selbst der Erste, der die Schüppe in die Hand nahm und so mit gutem Beispiel voran ging und die anderen Sportler zur Eigenleistung motivierte. 1993 räumte Tanger den „Chefsessel“, um die Aufgaben in jüngere Hände zu legen. Auch dies hatte er vorausblickend geplant und vorbereitet. Seit dem stand der Verstorbene dem Verein als Ehrenvorsitzender weiterhin mit Rat und Tat zur Seite.
Für seinen uneigennützigen politischen Einsatz sowie sein großes ehrenamtlichen Engagement wurde Heinrich Tanger im Jahr 1994 das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Mastholte ist Heinrich Tanger zu großem Dank verpflichtet und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.