Die Landwirtschaft ist in aller Munde und der Berufsstand hat mit großen Veränderungen wie dem Klimawandel zu kämpfen. Der Landfrauenverband Mastholte und der landwirtschaftliche Ortsverband ließen die Alltagssorgen vergessen und feierten im Saal Adelmann ihr Winterfest. Die Agrarpolitik durfte im Festvortrag von Hubertus Beringmeier (58) aus Hövelhof allerdings nicht fehlen. Der Paderborner Kreisvorsitzende seines Berufsstandes, der Schweinemast und Ackerbau betreibt, stellt sich in gut drei Wochen zur Wahl um den Vorsitz des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes.
„Wir leben in einer guten Zeit und der Landwirt wird eigentlich geschätzt. Nur die Art der Produktion wird kritisiert“, freut sich Beringmeier besonders über das hohe Interesse zu den Themen rund um die Landwirtschaft. „Der Energiewandel, das Tierwohl und die Düngeverordnung werden diskutiert. Wir wollen das Landwirtschaft wieder Spaß macht mit der Wertschätzung der Bürger und brauchen eine Verlässlichkeit bei den Zielen“, sagte Beringmeier. Dass sich die Landwirtschaft stark verändert hat und die Lobbyarbeit der Bauern wichtig ist gestand der Hövelhofer ein. „Nur noch zwei Prozent der Wählerschaft in Deutschland mache die Landwirtschaft aus.“
Die aktuellen Themen der heimischen Landwirte sprach der Ortsverbandsvorsitzende Georg Lübbert bei der Begrüßung der knapp 200 Gäste an. „Hinter der Landwirtschaft liegt ein ereignisreiches Jahr. Wir sind bereit für Veränderungen und stellen uns der Kritik. Allerdings wollen wir auch machbare Ergebnisse“, forderte Lübbert die Politik zum Handeln auf um die Aufgaben aus dem Agrarpaket bewältigen zu können. Das Grußwort der Ehrengäste sprach Rietbergs Bürgermeister Andreas Sunder. „Ich stehe ganz auf der Seite der Landwirte, die im Fadenkreuz der Politik stehen. Die Lösungen müssen im Dialog angepackt werden“, sagte das Stadtoberhaupt und berichtete von lokalen Themen. Der Stau bei der Sanierung der 225 Kilometer Wirtschaftswege in der Stadt Rietberg sei beendet und eine Daueraufgabe. Auch die Breitbandversorgung in den Außenbereichen sind wichtige Themen für die Verwaltung. Immerhin werden 72 Prozent der Flächen Rietbergs landwirtschaftlich genutzt betonte Sunder. „Die waldarme Gegend ist ein landwirtschaftliches Kulturgut und über Jahrhunderte so gewachsen.“ Zu den Ehrengästen zählten der Landtagspräsident André Kuper, der Kreislandwirt Heiner Kollmeyer, der Kreisvorsitzende des Landwirtschaftsverbandes Andreas Westermeyer und Ortsvorsteher Gisbert Schnitker. Die Landfrauen Angelia Roloff, Annette Mösemeier, Beate Kleinehakenkamp, Anita Schnieder, Monika Graute, Karina und Helga Lübbert, Alexandra Poll, Mechtild Dirkwinkel und Anni Schröder heiterten mit kleinen Theaterstücken den kurzweiligen Nachmittag auf und Teile des Jugendorchesters des Musikvereins Mastholte leisteten den musikalischen Beitrag.
(msc)