Die Hauptschule in Mastholte steht nun schon seit vielen Monaten weitestgehend leer.
Die Idee ist, den Vereinen vor Ort die Möglichkeit zu geben, Räume in der Hauptschule zu nutzen und somit als Bildungsstätte für die Bürger zu erhalten.
Vereine würden sich über Flächen freuen
Bereits Anfang des Jahres hatten sich interessierte Vereine auf Einladung des Ortsvorstehers bei Sittinger getroffen, um sich über die Möglichkeiten einer Nutzung der Räumlichkeiten in der Hauptschule auszutauschen, und ein Votum für ein grundsätzliches Interesse abzugeben.
Mit dieser Liste war Gisbert Schnitker dann an die Stadtverwaltung herangetreten und ein erster Besichtigungstermin ist durch Corona nicht zustande gekommen.
Am vergangenen Dienstag fand nun ein Treffen zur Nachnutzung der Hauptschule statt. Rund 25 Vertreter der Vereine aus dem Ort waren erschienen, um sich vor Ort ein Bild von den Räumlichkeiten zu machen.
Corona-konform ging es nach der Begrüßung durch den Bürgermeister, sowie G. Schnitker zur Besichtigung der Räumlichkeiten in die Schule. An diesem Abend ging es lediglich um die Information, wie die Räume aufgebaut und vor allem welche Größe sie haben. Rund 60m² kann man hier pro Klassenraum rechnen, meist mit einer Grundfläche von rund 8x8m. Insgesamt rund 20 Räume stehen auf zwei Ebenen in dem Gebäude zur Verfügung.
Die Räume im Obergeschoss sorgten für Interesse. Komplett ausgestattet mit Teppich waren bspw. die Musikgruppen angetan von der Ruhe und Akustik für Proben.
Der noch komplett ausgestattete Computerraum sorgte natürlich für Interesse bei dem Team der Digitalschule, das hier gut weitere Angebote in den Abendstunden für Jugendliche und jung gebliebene Bürger anbieten könnte.
Die zahlreichen Sportgruppen waren von der Masse der Flächen angetan, beim genaueren Hinsehen wären für sie jedoch Flächen von ca. 100-150m2 nötig, d.h. mehrere Räume müssten verbunden werden.
Hier dämpfte der Bürgermeister die Erwartungen. Größere Umbauten der Räume (Versetzten von Wänden etc.) werden nicht möglich sein. Die individuellen Statik Prüfungen sind auf Grund von vielen Bauprojekten in den städtischen Abteilungen nicht leistbar, erklärte der Bürgermeister auf Nachfrage. Ebenso sollen die Räume in ihrer Grundstruktur erhalten bleiben, um jederzeit wieder in ihrer Bestimmung nutzbar zu sein, wenn es notwendig wird.
Grundschule benötigt Erweiterungsflächen
Bevor die einzelnen Vereine jedoch konkrete Interessen anmelden können, muss zuerst der Raumbedarf der Grundschule ermittelt werden.
Die Rektorin der direkt angrenzenden Grundschule Frau Voss war ebenfalls während der Besichtigung dabei und erklärte, dass jedes Kind ab 2025 ein Recht auf eine Ganztagsbetreuung hat. Hierfür werden die Flächen der Grundschule nicht ausreichen. Die Planung für die künftige Zeit wird aktuell von der Stadtverwaltung, der Grundschule und externen Beratern erarbeitet und soll bis zum Ende des Jahres feststehen.
Man kann davon ausgehen, dass die derzeit im Erdgeschoss vorhandenen Flächen für die neue Form der Grundschule genutzt werden und somit nur die Flächen im Obergeschoss für die außerschulische Nutzung zur Verfügung stehen.
Die Aula gehört den Kindern
Intensiv wurde von den anwesenden Bürgern die zukünftige Nutzung der Aula diskutiert. Seit 2015 wird die Aula von der Caritas für den Warenkorb für benachteiligte Bürger genutzt. Diese aus der Not der Flüchtlingswelle geborene Übergangslösung besteht nun schon fast 5 Jahre und die einhellige Meinung war: „die Aula gehört den Kindern“ und soll der Grundschule wieder zur Verfügung stehen. Hierfür setzt sich Frau Voß bereits seit ihrem ersten Tag in Mastholte ein. Ein bis 2020 befristeter Mietvertrag der Caritas stand dem bisher jedoch im Wege.
Bürgermeister Sunder stellte dar, welche zahlreichen Bauprojekte die Stadt in den anderen Stadtteilen aktuell zu bewältigen hat, Bau einer neuen Gesamtschule und des Gymnasiums, Bau div. neuer Kindergärten, Planung für die notwendige Erweiterung der Grundschule in Rietberg etc. Daher seinen einige Dinge liegen geblieben, so auch die Alternativplanung für den Warenkorb.
Bleibt zu hoffen, dass er darüber die Notwendigkeiten und früheren Versprechen in Mastholte nicht vergisst.
Für den Warenkorb bieten sich im restlichen Gebäude andere Flächen an, hier will der Bürgermeister sich einsetzen, eine gute Lösung für die Kinder und die Caritas zu finden, wenn die Bedarfsplanung für die Grundschule erstellt ist.
Ein Gremium soll sich um das Gebäude kümmern
Sollte es zu einer Nachnutzung der Räume durch Gruppen oder Vereine kommen muss ein „Gremium“ gefunden werden, welches sich um eine Organisation der Nutzung in Eigenregie kümmert. Dieses Gremium, bestenfalls ein Verein, kann auch an ein schon bestehendes Gremium angehängt werden.
Bürgermeister Sunder verwies auf bereits etablierte Vereine in Bokel oder mit dem Haus Reilmann in Mastholte, die sich um die Verwaltung der Dortgemeinschaftshäuser kümmern. Die Stadtverwaltung könne dies auf keinem Fall leisten, unterstrich er.
Die laufenden Kosten für Energie und Reinigung müssen zumindest in Teilen seitens der Vereine und Gruppen getragen werden. Größere Reparaturen (z.B. Dacharbeiten) werden von der Stadtverwaltung getragen.
Die Nutzung der Räume durch Vereine wird kommen, da waren sich alle Anwesenden sicher. Mastholte braucht nun also ein Gremium, was sich um das neue Haus kümmert. Wenn Sie Interesse haben sich hier zu engagieren, melden Sie sich bei Mastholte-Online, Gisbert Schnitker oder Alexander Hagemeier.