Rietberg. Am Samstag hat die Stadt Rietberg damit begonnen, die Unterkünfte von Tönnies-Werkvertragsarbeitern zu kontrollieren. Für alle Arbeiter ist bekanntlich eine Quarantäne bis zum 2. Juli angeordnet worden. Der Kreis Gütersloh hat der Stadtverwaltung eine Liste mit den Unterkünften zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um rund 20 Objekte, verteilt über das gesamte Stadtgebiet.
Ohne Unterstützung ist es nicht möglich, alle Wohnungen und Häuser zu überwachen. Bürgermeister Andreas Sunder hat daher beim Kreis Gütersloh mobile Teams angefordert, die auch in den Städten Rheda-Wiedenbrück, Gütersloh und Verl unterwegs sind. Sie überprüfen seit dem heutigen Sonntag, ob sich alle Arbeiter in den gemeldeten Unterkünften befinden und nehmen auch Abstriche, um die Menschen auf Infektionen mit Covid-19 zu testen. Zusätzlich ist der Ordnungs- und Präsenzdienst der städtischen Ordnungsabteilung personell aufgestockt worden. „Wir haben sofort am Samstag damit begonnen, Wohnungen und Häuser so gut wie möglich auf Einhaltung der Quarantäne zu überprüfen“, betont Bürgermeister Sunder, der gemeinsam mit seinem städtischen Krisenstab in ständigem Austausch mit dem Kreis Gütersloh steht. Auch mit Unternehmen und Privatpersonen, die die Unterkünfte vermieten, sind die Mitarbeiter der Fachabteilungen im Gespräch. Unterstützt wird die Stadt Rietberg außerdem vom Polizeipräsidium Bielefeld, das mit Beamten Streife fährt und an neuralgischen Punkten kontrolliert.
Der Bürgermeister ist besorgt angesichts der beengten Verhältnisse, in denen die Arbeiter leben müssen. „Zwei Wochen Quarantäne unter diesen Bedingungen können sehr lang und unangenehm werden, insbesondere vor dem Hintergrund, dass wir in den nächsten Tagen sommerlich heißes Wetter erwarten.“ Das Jugendamt des Kreises Gütersloh hat von der Stadt Rietberg eine Liste mit Objekten bekommen, in denen Kinder leben. Das Jugendamt wird diese besonders intensiv im Blick behalten. Andreas Sunder sagte, die Kräfte seiner Ordnungsabteilung werden darauf achten, ob die unter Quarantäne stehenden Menschen in ausreichendem Maße mit Lebensmitteln und Getränken versorgt werden. Denn „die Arbeiter sind Opfer dieses Systems und können nichts dafür, was gerade passiert. Sie haben unsere Solidarität verdient“, sagt Sunder.
Quelle: Stadt Rietberg