Damit hatte Ortsvorsteher Gisbert Schnitker sicher nicht gerechnet. Knapp 50 Interessierte waren seiner Einladung gefolgt. Er hatte dazu aufgerufen, konkrete Wünsche zur Nutzung des ehemaligen Gebäudes der Hauptschule in einer Versammlung zusammen zu tragen. Dass er hiermit den Nerv der Mastholter Bürger getroffen hatte, zeigte die große Besucherschar. Im Restaurant Sittinger wurde es am Mittwochabend gar etwas eng.
In seiner Begrüßung stellte Schnitker heraus, dass das Gebäude seit 2018 leer stehe – mit kleinen Ausnahmen. So ist die Kleiderkammer der Caritas in einem Teil der Aula untergebracht. Außerdem wurde der Teakwondo-Verein kurzfristig hier beheimatet, da seine Räumlichkeiten über dem ehemaligen Trinkgut dem Abrissbagger zum Opfer fielen. Hier entstand bekanntlich das neue Feuerwehrgerätehaus.
Bereits in den Jahren 2014/2015 hatte es einige Überlegungen gegeben. Bislang sei jedoch nichts passiert. Derzeit ist die Verwaltung der Stadt Rietberg damit beschäftigt, ein Nutzungskonzept zu erstellen. Darum hielt es der Ortsvorsteher für sinnvoll, die Wünsche der Bürger vor Ort zu erfragen. „Ob das funktioniert, kann ich heute nicht sagen. Es wird jedenfalls keine Diskussion stattfinden,“ stellte Schnitker gleich zu Beginn da. Er sei aber mehrfach von verschiedenen Gruppierungen angesprochen worden, diese hatten ihre Wünsche teilweise auch schon Richtung Stadt kommuniziert.
Die Mastholterin Irmgard Bartels – für die CDU im Stadtrat vertreten – begrüßte diese Veranstaltung ausdrücklich. Sie berichtete, dass es zwischenzeitlich Diskussionen gegeben habe, ob das Gebäude ggf. als Ausweichplatz fungieren könne, während in Rietberger Schulzentrum Sanierungen laufen. Diese seien mittlerweile wieder verworfen worden. Der nächste Schulausschuss findet im März statt.
Die Frage nach dem Zustand der Räumlichkeiten konnte Hausmeister Wilfried Poll mit gut beantworten. Auf die Frage nach einem Zeitplan konnte in dieser Versammlung jedoch keine Antwort gegeben werden, da dies in den Händen der Stadtverwaltung liegt.
Gisbert Schnitker reichte Listen herum, wo jeder Verein oder Gruppierung seine Wünsche eintragen konnte. Hier meldeten sich immerhin zehn mit dem Wunsch nach einer Dauernutzung. Dem Wunsch von Bürgermeister Andreas Sunder, ihm das Ergebnis schnellstmöglich zukommen zu lassen, ist Schnitker bereits nachgekommen. Es liegt in den Händen der Verwaltung, die Öffentlichkeit über ein Nutzungskonzept zu informieren. Inwiefern hier Wünsche berücksichtigt werden können, bleibt abzuwarten.
„Das wird in diesem Jahr nichts mehr,“ zeigte sich Hajo Ahrens von den Freien Wählern nicht gerade optimistisch. Schließlich gehe es auch darum, langfristig zu denken und Möglichkeiten für die Grundschule zur Ganztags-Betreuung offen zu halten.