Zur traditionellen Sternfahrt der Senioren des Bezirksverbandes Wiedenbrück machten sich fast 200 Mitglieder auf den Weg. Gastgeber war in diesem Jahr die Kolpingsfamilie Mastholte. Bei sommerlichen Temperaturen kamen nur wenige mit dem Auto, sodass der Park-platz für die aus allen Richtungen strömenden Drahtesel zur Verfügung stand. In diesem Jahr be-teiligten sich die Kolpingsfamilien aus Gütersloh, Herzebrock, Langenberg, Neuenkirchen, Rheda, Rietberg, Schloss Holte, Verl, Westerwiehe und Wiedenbrück. Zunächst bekamen alle einen Schattenplatz unter den großen Bäumen der Jakobus-Kirche um sich mit kühlen Getränken zu erfrischen.
Anschließend versammelten sich die Teilnehmer in der Jakobuskirche. Der Teamsprecher der gastgebenden Kolpingsfamilie, Gerd Gelhäut, begrüßte die Mitglieder ganz herzlich und informierte die Gäste über die Aktivitäten der Kolpingsfamilie. Nach dem zweiten Weltkrieg wollten junge Männer eine Kolpingsfamilie gründen, was nicht allen recht war. Insbesondere sprach sich der damalige Pfarrer vehement gegen eine Vereinsgründung aus. Er ließ sich erst durch das unbeirrte Handeln zweier Männer, die bereits in anderen Kolpingsfamilien aktiv waren, umstimmen. So konnte 1947 die Kolpingsfamilie mit 70 Mitgliedern gegründet werden. Heute zählt die Gemein-schaft rd. 210 Mitglieder und ist u. a. stark in der Flüchtlingshilfe engagiert. Sichtlich erfreut berichtete Gelhäut von den Aktivitäten der jungen Familien, „die bringen frischen Wind in die Gemeinschaft“.
Ralf Langenscheid, geistlicher Begleiter der Kolpingsfamilie, gab einen Einblick in die Kirchengeschichte und den Kirchbau in Mastholte. Die ursprüngliche Kapelle wurde von Wadersloh versorgt. Als sie 1650 baufällig wurde, entschieden sich die Grafen von Rietberg für einen Neubau.
Inzwischen wurde im Schatten des Kirchturms das Mittagessen bereitet. So konnten sich die „Sternfahrer“ mit Bratwurst und Salate stärken, bevor die Fahrt zur Miniburg an den Mastholter See weiter ging. Wie Ralf Langenscheid berichtet, wurde das 6.000 qm große Gelände von den Ministranten des Pastoralverbundes Rietberg-Süd angemietet. Unterstützt von Mastholter Firmen und Gönnern wurde die Miniburg errichtet. Das Gebäude und Gelände wird intensiv von Ministranten genutzt für Gruppenstunden, Aktionen, Zeltlager usw. Auch andere Gruppen können nach Absprache die Miniburg nutzen.
Das Kreuz der ehemaligen evangelischen Gnadenkirche Matholte fand nach deren Auflösung und Entwidmung hier seinen Platz. Ähnlich wie am Cruz de Ferro am spanischen Jakobsweg legen Gläubige hier einen Stein ab. Alle unausgesprochenen Bitten werden in den Sommermonaten jeden Montag um 19:00 Uhr ins Gebet eingeschlossen. – „Das Gebet am See“ wird abwechseln von verschiedenen Vereinen gestaltet.
Hier an der Miniburg wurden die Teilnehmer mit Kaffee und Kuchen versorgt, bevor das Treffen mit einer Andacht beendet wurde.
Hubert Dreisewerd bedankte sich im Namen des Bezirksvorstands bei Gerd Gelhäut mit seiner Mannschaft, für die hervorragende Organisation. „Ihr habt das ganz toll gemacht“.
Die Andacht mit anschließendem Segen am Ufer des Sees mit Pastor Brockmann und Ralf Langenscheid, war sehr gut vorbereitet.
In der Vorfreude auf die nächste Sternfahrt schwangen sich die Kolpingschwestern und Kolping-brüder auf ihre Räder und fuhren in alle Himmelsrichtungen ihrer Heimat entgegen.
Quelle: Hubert Dreisewerd