Pressemeldung der Stadt Rietberg. Die Stadtwerke Rietberg-Langenberg – und damit indirekt auch die Stadt Rietberg – werden sich an einer neuen Netzgesellschaft Rietberg-Langenberg GmbH & Co. KG beteiligen, die für rund 23,8 Millionen Euro die Strom- und Gasnetze im Stadtgebiet von dem bisherigen Netzeigentümer innogy übernimmt. Dafür hat nach den Kommunen Langenberg und Soest nun auch der Haupt- und Finanzausschuss in Rietberg mehrheitlich grünes Licht gegeben. „Das Modell rechnet sich“, ist sich Bürgermeister Andreas Sunder sicher.
Um die Übernahme des Strom- und Gasnetzes perfekt zu macht, ist eine Kapitalaufstockung durch die Stadt Rietberg in Höhe von 2,3 Mio. Euro bei den Stadtwerken Rietberg-Langenberg nötig. Bekanntlich ist die Stadt zu 37,6 Prozent an den Stadtwerken Rietberg-Langenberg beteiligt. Die Stadtwerke werden 74,9 Prozent der Anteile an der neuen Gesellschaft erwerben. Die weiteren 25,1 Prozent übernimmt das Energieunternehmen innogy, das zudem das Strom- und Gasnetz in die neue Gesellschaft einbringt. Den Betrieb dieses Netzes wird im Rahmen eines Pachtmodells auch künftig der Verteilnetzbetreiber Westnetz gewährleisten. Dadurch verbleiben die Arbeitsplätze am Standort Rietberg (Bahnhofstraße). Durch die Übertragung des Netzbetriebes an Westnetz fließt ein Pachtentgelt an die Netzgesellschaft.
Die neue Gesellschaft könnte schon zum Jahresbeginn 2020 an den Start gehen. Für die Bürger der Stadt Rietberg ändert sich durch den Eigentümerwechsel nichts. Die Kapitalaufstockung kann die Stadt Rietberg aus dem laufenden Haushalt leisten, ohne neue Schulden zu machen. „Der Kapitaleinsatz in Höhe von etwa 2,3 Millionen Euro lohnt sich“, betont Sunder. Zumal der anteilige Ankauf einen nicht unerheblichen Sondersteuereffekt von mehr als einer Million Euro in die Kasse der Stadt Rietberg spült. Rechnet man diesen Effekt ein, erwartet die Stadt Rietberg auf ihr eingesetztes Kapital eine zweistellige prozentuale Rendite.
Neben dem finanziellen Ertrag erhoffen sich die Stadtwerke Rietberg-Langenberg als Mehrheitseigentümer und die daran beteiligten Kommunen auch kommunalen Einfluss auf die weitere Gestaltung der örtlichen Energiepolitik. „Schließlich findet die Energiewende lokal vor Ort statt“, so Andreas Sunder weiter. Diese kommunale Einflussmöglichkeit hat der Gesetzgeber ausdrücklich vorgesehen, weil es sich bei Strom und Gas um Güter der Daseinsvorsorge handelt.
Abschließend muss der Stadtrat am 11. Juli der Beteiligung an der Netzgesellschaft Rietberg-Langenberg GmbH & Co. KG noch zustimmen.