„Niemals geht man so ganz!“ Diese Zeilen von Trude Herr passen wunderbar zu MASTHOLTE HILFT – denn wie sagt Norman Adelmann so schön: „Wir kommen wieder!“
Zum zehnten und gleichzeitig auch letzten Mal ging der Mastholter Spendenmarkt am 2. Adventswochenende über die Bühne. In ganz Nordrhein-Westfalen sucht er seinesgleichen! Bei der letzten Scheckübergabe ließ Norman Adelmann diese zehn Jahre noch einmal ein wenig Revue passieren.
Erneut wies er darauf hin, dass er keinesfalls allein verantwortlich sei. Zwar werde immer wieder sein Name genannt, aber zum Orga-Team gehörten auch Dieter Adelmann, Frank Börnemeier, Roland Igelhorst, Henning Sauerland und Ines Lütkebohle. Nicht zu vergessen, die Ehefrauen und Kinder, welche im Hintergrund immer aktiv waren. In den Gründungsjahren wurde das Team noch von Klaus Brand und Jürgen Lütkebohle unterstützt.
Aber wie kam es eigentlich zu diesem ersten Markt?
Frank Börnemeier rief seinerzeit seinen Schwager Norman an (Ich glaube er saß in der Badewanne!) und meinte, überall höre man in der Weihnachtszeit von Aktionen „Kinder helfen Kindern“. Es gab Aktionen im Nordkreis oder an der Welle, aber der Süden des Kreises Gütersloh sei unbesetzt. „OK, gute Idee,“ meinte Norman Adelmann. Die Überlegung war, eine Glühweinbude für Lichtblicke aufzustellen. Der Glühwein sollte gespendet werden, doch was war mit einer Spendenquittung? Da halfen fix und völlig unbürokratisch der ehemalige Bürgermeister André Kuper und Herr Tydekes von der Stadt und schon war der Verein MASTHOLTE HILFT geboren.
Dann kam der „verhängnisvolle“ Aufruf in Radio Gütersloh. Diese hatten Ärger mit der Stadt Gütersloh bezüglich ihres roten Pavillons und fragten einfach: „Wer will uns haben?“ Da sich so viele Orte und Vereine gemeldet hatten, wurde kurzerhand ein Voting aufgebaut. „Wir haben uns mit so einigen Leuten die Finger wundgeklickt,“ schmunzelte Adelmann – mit Erfolg. Der Zuschlag ging an Mastholte.
Jetzt ging es hoppla hopp! Binnen drei Wochen wurden einige Vereine mit ins Boot genommen, die gleich ihre Mithilfe zusagten. Parallel wurde ein Bühnenprogramm auf die Beine gestellt – und der erste Spendenmarkt war geboren. Von Radio Gütersloh ständig beworben, strömten die Gäste in den Ort – nicht nur Ansässige, sondern auch Auswärtige waren neugierig. Neben den Hütten konnten gleichzeitig Sachspenden für Hütti’s Balkanhilfe abgegeben werden.
Mit sage und schreibe 19.700 € Spenden hatte niemand gerechnet. Gleichzeitig war ein ganzer LKW mit Sachspenden befüllt. Allgemeines Staunen nicht nur beim Orga-Team.
Im Laufe der Jahre wurde dieser Betrag noch ständig getoppt. Ging in den ersten Jahren der Spendenbeitrag komplett an die Aktion Lichtblicke, wurden ab 2014 auch heimische Institutionen unterstützt. Zum Finale wurde ein neuer Rekord erstellt: 81.048 € kamen zusammen. Natürlich wurden diese nicht nur am Wochenende gesammelt. So einige Firmen waren dazu übergegangen, im Hintergrund auf dem Spendenkonto einzuzahlen. In zehn Jahren wurde eine halbe Millionen Euro gespendet. 504.735 Euro sind eine stolze Summe.
Dass nach zehn Jahren Schluss sein soll, hat bei vielen Traurigkeit aber gleichzeitig auch Verständnis ausgelöst. Bereits seit dem ersten Oktober-Wochenende war das Team täglich mit organisatorischen Dingen beschäftigt. Auch die Vereine waren ab dem Zeitpunkt im Hintergrund aktiv, sei es mit Basteln, Backen, Organisieren und vieles mehr. Hier betonte Adelmann noch einmal besonders, auch jeder noch so kleine Betrag hätte zum Ganzen beigetragen. Toll sei es gewesen, den Mastholter Zusammenhalt zu erleben.
Besonders hervorgehoben wird noch einmal, dass der Verein MASTHOLTE HILFT bestehen bleibt, ebenso wie das Spendenkonto. Im nächsten Jahr will sich das Orga-Team erst einmal mit den Familien besinnlich auf Weihnachten einstimmen und sich eine Pause gönnen. „Wir fahren nächstes Jahr am zweiten Advent zum Weihnachtsmarkt im Freilichtmuseum Detmold. Der soll sehr schön sein,“ hat Roland Igelhorst beispielsweise schon klare Vorstellungen.
„Wir lassen uns was neues einfallen,“ verspricht Norman Adelmann. Dann allerdings im Sommer, da ist es nicht so kalt, schmunzelte er. Hier stieß der Chefredakteur von Radio Gütersloh, Carsten Schoßmeier, gleich ins Horn: „Egal was ihr plant. Wir kommen auch wieder!“
Übrigens: Eine Chronik zu erstellen dürfte kein Problem sein. Ulla Börnemeier hat von Beginn an jeden Artikel und jedes Bild archiviert und liebevoll in Ordner eingeklebt. Insgesamt kamen ca. 10.000 Bilder zusammen.