50 Mbit/s garantierte Bandbreite – das versprachen Bürgermeister Andreas Sunder und Telekom-Mitarbeiter Frank Neiling auf einer Info-Veranstaltung im Alten Progymnasium! Das Versprechen gilt für 97 % der Haushalte in den Außenbezirken der Stadt Rietberg. Möglich wird dies durch eine Landesförderung in Höhe von 5,94 Mio. Euro. Aus dem Stadtsäckel kommen noch einmal 1,36 Mio. Euro dazu.
Zu diesem Info-Abend hatte die Stadt Rietberg eingeladen. Angesprochen waren explizit die Anwohner der Außenbereiche. Ca. 180 Besucher folgten der Einladung – davon wiederum ungefähr ein Drittel aus Mastholte.
Neben dem Telekom-Experten Frank Neiling begrüßte Bürgermeister Andreas Sunder insbesondere Rüdiger Ropinski und Jörn Frensemeier aus der Fachabteilung Stadtentwicklung. Deren unermüdlichem Einsatz sei es zu verdanken, dass die Stadt Rietberg so schnell an die Fördermittel gekommen ist und dadurch schon im Ausbau steckt, während andere Städte noch über den Anträgen brüten. Der Vorteil der Stadt Rietberg ist, dass sie auf Landes- statt auf Bundesförderung gesetzt hat. Nur darum rollen bereits die Bagger.
Telekom-Experte Neiling berichtete vom derzeitigen Stand. So sind die Tiefbauarbeiten in Mitte bereits fast abgeschlossen. Es folgt der Bereich Nord und anschließen Süd. Bis zum Ende des Jahres sollen die Tiefbauarbeiten beendet sein. Hier konnte Neiling mit einigen Zahlen aufwarten. So werden seitens der Telekom 151 überwiegend neue Verteilerschränke mit Glasfaser ausgestattet. Sage und schreibe 400 Kilometer Glasfaser wird verlegt. Der Tiefbau hat 47 Kilometer mit Oberfläche und 26 km ohne Oberfläche zu bearbeiten. Oberirdische Glasfaserleitungen werden um 7 Kilometer erweitert. 52 Haushalte haben die Möglichkeit, direkt an die Glasfaser angeschlossen zu werden. Für alle anderen gilt das Vectoring. Die Verteilerkästen werden untereinander mit Glasfaser verbunden. Von dort aus geht es per vorhandenem Kupferkabel in die Haushalte. Ein Kupferkabel kann in einer Geschwindigkeit von bis zu 250 Mbit Daten übertragen – je nachdem wie lang das Kabel ist. Je länger das Kabel umso größer die Dämpfung. Darum werden zahlreiche zusätzliche Verteilerkisten aufgebaut, um pro Haushalt mindestens 50 Mbit/s garantieren zu können. Schließlich ist dies eine Anforderung der Förderung, welche vertraglich mit der Telekom festgeschrieben wurde.
Zahlreichen besorgten Fragen wurde Telekom-Mitarbeiter Neiling nach seinem Bericht ausgesetzt. So berichtete ein Teilnehmer, ihm sei der ISDN-Anschluss gekündigt und er habe seit über zwei Wochen keinen Telefonanschluss mehr. Hier wies Neiling darauf hin, sich bei einer Kündigung unbedingt mit der Telekom (Nummer auf dem Anschreiben) in Verbindung zu setzen. Es müsse geprüft werden, ob der derzeitige Anschluss bereits heute über genügend Bandbreite für IP-Telefonie verfüge. Man solle keines Falls abwarten, denn ist der ISDN-Anschluss einmal gekappt, kann er nicht so einfach wieder hergestellt werden. Der Frage, ob pfiffige Anwohner selbst einmal durch den Acker buddeln umso direkt mit Glasfaser angeschlossen zu werden, erteilte er eine eindeutige Absage. Die Telekom könne nur für das garantieren, was sie auch selbst ausbaut und installiert. Sollte ein Haushalt nach der Umstellung keine 50 Mbit erhalten, werde nachgebessert.
Bürgermeister Sunder beantwortete die Frage, was mit den Außenbereichen passiere, welche nicht im Ausbaugebiet liegen. „Diese Bereiche galten vor dem Förderverfahren als versorgt, weil sie zum Zeitpunkt der Antragstellung schon eine Bandbreite von mehr als 30 Mbit/s im Downloadbereich hatten und damit oberhalb der vom Land festgelegten Fördergrenze lagen.“ Da er selbst in Bokel lange Zeit mit einer sehr „dünnen“ Leitung gelebt habe, hatte Sunder Verständnis für alle vorgetragenen Sorgen und Nöte.
Sunder wies auch darauf hin, dass man nicht zwangsläufig mit der Telekom einen Vertrag abschließen müsse, da die Strecke auch für andere Anbieter zur Verfügung gestellt werden müsse. Auf jeden Fall solle man seinen eigenen Vertrag und die Laufzeit und Kündigungsfrist berücksichtigen.
Um sich einen Überblick über die Ausbaugebiete zu verschaffen, stellte die Stadt Rietberg anhängendes pdf zur Verfügung.
Relativ positive Reaktionen entnahm man den Gesprächen der Teilnehmer nach der Veranstaltung. Freuen sie sich doch darüber, dass ein Ende der „dünnen“ Internet-Verbindung in Sicht ist.