Es ist vollbracht! Das neue Feuerwehr-Gerätehaus wurde offiziell eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Knapp 300 Gäste waren der Einladung zur Einweihung gefolgt. Musikalisch unterstützt wurde die Veranstaltung durch den Feuerwehrspielmannszug Neuenkirchen.
In seiner lockeren Ansprache konnte Bürgermeister Andreas Sunder zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Zu ihnen zählten neben Pfarrer Andreas Zander, der die Segnung vornahm, MdB Ralph Brinkhaus, Landtagspräsident André Kuper, Ortsvorsteher Gisbert Schnitker, Kreisbrandmeister Dietmar Holtkemper, Stadtbrandmeister Matthias Setter, Löschzugführer Günter Poll sowie einige Ratsvertreter und natürlich zahlreiche Kameradinnen und Kameraden sowohl aus dem Mastholter als auch aus benachbarten Löschzügen. „Es ist schön, wenn alle Plätze voll sind, nicht wahr Herr Pastor,“ schmunzelte Sunder in Richtung Zander.
Sunder umriss kurz die Eckdaten zum Gerätehaus. 1626 qm Grundfläche, 14 Monate Bauzeit, 3 Millionen Euro Kosten, eine Halle in der sieben Fahrzeuge untergebracht sind. „Das Gebäude hat sich städtebaulich integriert.“ Er bedankte sich bei allen Beteiligten. Sein besonderer Dank galt aber den Wehrleuten. „Nur wer sich ordentlich um sich selbst kümmert, ist in der Lage anderen zu helfen.“ Hierzu müssen die Kameradinnen und Kameraden fit sein sowohl was die Aus- und Fortbildung anbelangt als auch die Ausrüstung – und hierzu zähle das neue Gerätehaus. Insbesondere beim Thema Brandschutz sei in der Politik keine Spaltung zu erkennen, stattdessen hätten alle hinter diesem Projekt gestanden und es unterstützt.
„Ich halte die Begrüßung etwas kürzer und begrüße alle Brüder und Schwestern,“ ging Pfarrer Zander auf den launigen Ton seines Vorredners ein. Die Segnung war im Terminplan kurzerhand vor die Schlüsselübergabe gelegt worden, da Zander noch einen anderen Termin wahrnehmen musste. Er segnete das Haus und mit „Großer Gott wir loben dich“ wurde kurzerhand ein A-Cappella-Chor ins Leben gerufen.
Feierlich übergab Bürgermeister Andreas Sunder den symbolischen Schlüssel an Stadtbrandmeister Matthias Setter. Dieser schickte seinen Dank u. a. Richtung Rat und Verwaltung: „Bewahren Sie sich diesen Mut für Entscheidungen.“ Er reichte den Schlüssel direkt weiter an Löschzugführer Günter Poll.
Poll erinnerte kurz an die „Zustände“ im alten Gerätehaus. Hier mussten sich die Wehrleute hinter den Fahrzeugen umziehen. Das Gebäude war für 35 Kameraden ausgelegt und wurde für die heute 63 zählende Gemeinschaft einfach zu beengt. Ebenfalls war es schwierig, die Fahrzeuge unterzubringen. Heute freut sich die Feuerwehr über einen multifunktionalen Schulungsraum. Geschlechtergetrennte Umkleiden mit sanitären Anlagen sowie genug Platz für die Fahrzeuge und Ausrüstung. Auch die Jugendfeuerwehr hat in Mastholte einen festen Platz gefunden. Der Löschzugführer blickte mit Stolz auf die Leistung seiner Mannschaft, die mit 2.300 Arbeitsstunden die komplette Innenausstattung selbst entworfen und teilweise auch selbst gebaut hatte – so z. B. die zahlreichen Spinde.
Bereits vor seiner geplanten Rede musste Landtagspräsident André Kuper die Veranstaltung verlassen, da er um 19 Uhr einen Termin in Wuppertal wahrnehmen musste. „Schade, dass Herr Kuper schon weg ist, sonst hätten wir ihm ein Blaulicht geliehen,“ ging auch Kreisbrandmeister Dietmar Holtkemper auf den lockeren Ton der Veranstaltung ein. „Dies ist ein historischer Moment für Mastholte,“ so der Kreisbrandmeister. Er schickte den Hinweis Richtung Rat und Verwaltung. „Sie haben nicht nur in die Feuerwehr investiert, sondern in die Sicherheit Ihrer Bürger.“
Den Lacher auf seiner Seite hatte MdB Ralph Brinkhaus als er den stellvertretenden Löschzugführer Christian Niermann darauf hinwies, dass er an seiner Haarpracht nichts verdienen könne. Nach wie vor zeigte er sich heimatverbunden „Mastholter bleibt man, auch wenn man woanders wohnt. Das ist wie ein Virus! Mastholter sind auch gerne Rietberger aber in erster Linie sind sie Mastholter,“ schickte er schmunzelnd hinterher. Er wies daraufhin, dass sich bei diesem Projekt Rietberg sieben Mal sympathisch gezeigt habe und nicht alles zentralisiert werden müsse. Brinkhaus wünschte allen Kameradinnen und Kameraden, dass alle die zum Einsatz rausfahren auch gesund zurück kommen mögen.
Dem Dank der Vorredner konnte sich Ortsvorsteher Gisbert Schnitker nur anschließen. Statt hier ebenfalls alle Beteiligten aufzuführen beschränkte er sich auf einige Anekdoten aus seinem Erleben mit der Feuerwehr. So habe diese beispielsweise in seiner Kindheit in einer trockenen Phase kurzerhand den eigenen Karpfenteich mit Wasser aufgefüllt. Dafür wurden die Wehrleute anschließend zum Fisch-Essen eingeladen.
Zum Abschluss wies Bürgermeister Sunder auf einen Entwicklungskreislauf hin. In das alte Gerätehaus wird das DRK einziehen. Die Fahrzeuge wurden dort bereits untergebracht. Dadurch wird es am DRK-Kindergarten mehr Platz geben, so das in Zukunft dort zwei weitere Gruppen Platz finden können.
Zum geselligen Teil strömten zahlreiche Mastholter in das Gerätehaus und verwandelten die Fahrzeughalle kurzfristig in eine Partyhalle.
Wer sich ein näheres Bild machen möchte, sollte sich heute auf den Weg machen. Von 11 bis 18 Uhr öffnet die Feuerwehr Türen und Tore und bietet ein umfangreiches Programm.
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